Als ich selbst in meiner Schwangerschaft mehrere Monate im Krankenhaus verbrachte erlebte ich den persönlichen Segenszuspruch für mich und mein Kind als stärkend, trotzig und heilsam. Etwas, das ich mir nicht selbst sagen konnte und dringend brauchte.Als evangelische Pfarrerin nehme ich zunehmend wahr, dass Menschen kaum noch unterscheiden ob ein Gottesdienst evangelisch oder katholisch ist. Aber sie merken deutlich ob das, was Kirche macht, etwas mit ihnen und ihrem Leben zu tun hat.Für uns als katholische und evangelische Christen ist es eine Bereicherung gemeinsam unterwegs zu und mit den Menschen zu sein und voneinander als Partner zu lernen.So gehört beispielsweise auch in evangelischen Gottesdiensten der Segen dazu. Für viele Menschen ist er des Wichtigste in einem Gottesdienst. Für den persönlichen Segenszuspruch fehlen meiner Kirche aber oft Ausdrucksformen. An anderen Stellen bringe ich etwas aus meiner Perspektive ein. Es tut gut gemeinsam all diese Schätze zu heben. Ökumenisch, unter einem Dach, in Vielfalt - so gestalten wir unsere Segensfeiern aus Prinzip, weil überzeugt sind, dass wir einander brauchen. Als Christinnen und Christen.Segensfeiern für werdende Eltern sind eine neue Kasualie und als solche bietet sie die Chance Menschen in einer wichtigen Überganssituation ihres Lebens seelsorglich zu begleiten und einen Raum für Gottes Wirken mitten im Leben zu eröffnen. Unsere Erfahrung zeigt, dass Segensfeiern für werdende Eltern ganz verschiedene Menschen ansprechen kann: sowohl kirchlich verbundene, entkirchlichte aber auch Menschen denen Kirche sonst fremd ist haben wir als interessiert erlebt.Das Angebot von Gottes Segen wollen wir möglichst vielen Menschen zukommen lassen und dafür immer wieder neue Worte, Gesten und Wege suchen.Denn: der Segen, Gutes von Gott zugesprochen zu bekommen tut gut und bestärkt in einer Zeit der Fragen und Unsicherheiten.